Die Messung der Sehschärfe erfolgt über Sehzeichen, sogenannte Optotypen. Die Sehschärfe wird üblicherweise anhand des kleinsten Zeichens, welches das Auge auf einer bestimmten Prüfentfernung erkennen kann, bewertet.
Diese Messung ist bei der ersten Voruntersuchung für eine Augenlaserbehandlung von grundlegender Bedeutung. Hierbei bewertet der Augenarzt, ob ein Patient für die Korrektur der Sehstärke per Laser in Frage kommt: Kann die Sehschärfe (mit und ohne Korrektur über Brille oder Kontaktlinsen) überhaupt verbessert werden?
Der Augenarzt oder Augenoptiker misst dazu die Sehschärfe des Patienten anhand von Optotypen wie Buchstaben, Nummern, Figuren oder Symbolen.
Arten von Sehzeichen
1. Arithmetische Skalierung oder Snellen-Index
Diese Sehzeichen sind die am weitesten verbreiteten. Der Snellen-Index wurde im 19. Jahrhundert vom niederländischen Ophthalmologen Herman Snellen entwickelt, bei dem immer kleiner werdende Buchstaben und Zahlen gelesen werden müssen.
Herman Snellen berechnete mathematisch die Distanz, auf der eine Person zwei getrennte Objekte korrekt voneinander unterscheiden kann. Auf Basis dieser Berechnung entwarf Snellen Tafeln mit Buchstaben in verschiedenen Größen, die jeweils aus einer unterschiedlichen Entfernung betrachtet werden müssen. Wenn der Patient sie in der vorgegebenen Distanz nicht klar unterscheiden kann, wird dies als Defizit in der Sehschärfe betrachtet.
Jeder Buchstabe nach Snellen kann in ein Quadrat, welches fünfmal größer ist als die Liniendicke, mit der er gezeichnet wurde, geschrieben werden. Üblicherweise wird dieser Test in 6 Meter Entfernung durchgeführt, auch wenn es Tests für unterschiedliche Entfernungen gibt.
2. Logarithmische Skalierung oder Bailey-Lovie Tafel
Dieses Modell wurde Ende der 70er Jahre entworfen und war in den USA ein sehr verbreitetes Verfahren zur Sehschärfen-Bestimmung.
Jede Reihe der Bailey-Lovie Tafel enthält 5 Buchstaben. Der Abstand der Buchstaben zueinander und der Abstand der Reihen voneinander sind jeweils proportional zur Sehzeichengröße. Dadurch kann die Sehtafel aus unterschiedlichen Distanzen genutzt werden.
Die Größenänderung der Optotypen ist normgerecht – sprich, bei einem Sprung um 10 Visusstufen ändert sich die Optotypengröße um das Zehnfache. Die Buchstaben jeder Reihe sind zudem fast gleich gut erkennbar.
3. Zeichen zur Sehschärfen-Bestimmung von Kindern
Für die Sehschärfen- Bestimmung von Kindern gibt es eine große Vielfalt an Zeichen. Die Tests sind dabei primär auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der verschiedenen Altersklassen ausgerichtet. Der Arzt kann so den Test entsprechend auf die Fähigkeiten des zu untersuchenden Kindes auswählen: Alter, Kommunikationsfähigkeit, etc.