Die meisten Sehfehler sind heutzutage kein Hindernis für sicheres Autofahren mehr. Natürlich müssen Fahrer, die unter einer Einschränkung der Sehkraft leiden, diese mit geeignetem Mittel korrigieren: entweder mit einer durch einen Augenoptiker angepassten Brillen oder Kontaktlinsen oder, und auf diese Möglichkeit greift eine steigende Anzahl von Patienten zurück, durch einen chirurgischen Eingriff, wie zum Beispiel einer Augenlaserkorrektur.
Denn eine scharfe Sicht beim Autofahren ist unabdinglich: hier geht es nicht nur um die eigene Sicherheit, auch Beifahrer, andere Autofahrer und Fußgänger können durch sichtbedingte Fahrfehler verletzt werden – leider häufig auch tödlich.
Sowohl die Sehschärfe auf unterschiedlichen Entfernungen, die Tiefenwahrnehmung, das Sichtfeld, die richtige Unterscheidung von Farben (allen voran ist hier die Rot-Grün-Schwäche zu beachten, die gerade bei Ampeln von Bedeutung ist) und auch die Beweglichkeit des Augapfels sind Faktoren, die für uneingeschränkte Fahrtüchtigkeit von Bedeutung sind. Aus diesem Grund muss jegliche Störung des Sehapparats erkannt und sobald wie möglich korrigiert werden, bevor wir als aktiver Verkehrsteilnehmer auch die Verantwortung für andere übernehmen.
Was ist zu tun?
- Scheinbar so einfach, aber häufig hapert es hieran gewaltig: Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt durchführen lassen und auf die Empfehlungen des Arztes hören.
- Wenn Sie sich für eine Korrektur Ihrer Sehschwäche mit Brillen oder Kontaktlinsen entscheiden, achten Sie darauf, dass diese durch einen Augenoptiker genau auf Ihr Auge angepasst wurden. Kontaktlinsenträger sollten zudem jederzeit ein zweites Paar Linsen auf Ersatz im Auto mit sich führen. Denn leider kommt es häufiger vor als man vermuten möchte, dass eine Kontaktlinse zu Schaden kommt oder herausfällt.
- Hochwertige Sonnenbrillen nutzen, bei Bedarf natürlich mit Sehstärke.
- Bei starker Fehlsichtigkeit, im Falle einer Augenerkrankung, dem Grauen Star oder bei Veränderungen der Netzhaut, sollten Sie sich Ihrer Grenzen bewusst sein und Nachtfahrten oder Fahrten bei starkem Nebel oder Regen vermeiden.
- Vermeiden Sie eine Ermüdung der Augen durch moderate Nutzung der Klimaanlage oder kleine Bewegungen wie erhöhtes Blinzeln. Zudem sollten, gerade bei längeren Autofahrten, ausreichende Pausen eingelegt werden (spätestens nach zwei Stunden).
- Diabetiker oder Personen, die unter Bluthochdruck leiden, sollten besonders vorsichtig mit ihren Augen umgehen – denn sie haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für negative Veränderungen der Sehkraft, die sich dann auch negativ auf ihre Fahrtüchtigkeit auswirken können. Daher sollten diese Personen häufiger einen Augenarzttermin wahrnehmen und insbesondere den Augendruck regelmäßig überprüfen lassen.
Wenn der eigene Sehfehler mit einem refraktiven Eingriff wie einer Augenlaserkorrektur oder einer Linsenimplantation behoben werden kann, ist diese Option mehr als eine Überlegung wert. In den meisten Fällen können die Patienten nach einer solchen Behandlung komplett auf Brille oder Kontaktlinsen verzichten – auch beim Autofahren. Zudem berichten unsere Patienten von ihrem neu gewonnenen Freiheitsgefühl, nicht mehr an Brille, Kontaktlinsen oder sogar Ersatzkontaktlinsen denken zu müssen. Auch die Blendeempfindlichkeit, die gerade beim Autofahren aufgrund entgegenkommender Autos oder niedrig stehender Sonne zu einem echten Problem werden kann, ist bei Patienten ohne Sehhilfe in vielen Fällen geringer.