Der Mythos, dass eine Hornhautverkrümmung geheilt werden kann oder sogar von alleine wieder verschwindet, hält sich stetig – vor allem, wenn es um Kinder geht. In diesem Beitrag möchten wir die wissenschaftliche Basis hierzu aufzeigen.
Wenn wir im Internet recherchieren, finden wir auf Anhieb mehr als eine Seite, die uns bestätigt, dass eine Hornhautverkrümmung wieder verschwinden kann, wenn man sich entsprechend ernährt, bestimmte Übungen ausführt oder wundersame Kräuter genießt. Doch alle diese Tipps haben keinen wissenschaftlichen Hintergrund und werden sicherlich nicht auf offiziellen und seriösen Webseiten zu finden sein. Um zu verstehen, warum Hornhautverkrümmung nicht ohne weiteres verschwinden kann, möchten wir zunächst erklären, was eine Hornhautverkrümmung überhaupt ist.
Hornhautverkrümmung: Ursache
Die Hornhautverkrümmung, in Fachkreisen auch Astigmatismus genannt, ist ein Brechungsfehler des Auges, der entsteht, wenn die Hornhaut oder die Augenlinse – meistens Erstere – keine gleichmäßige Form aufweist. Dadurch fokussiert das Licht nicht auf einem Punkt der Netzhaut, sondern auf mehreren, wodurch eine unscharfe Sicht entsteht. Während das gesunde Auge eine fast perfekte Kreisform hat, ähnelt das Auge mit Hornhautverkrümmung eher einem Rugby-Ball.
Häufig wird eine Hornhautverkrümmung zusammen mit Kurz– oder Weitsichtigkeit diagnostiziert, sie kann aber auch durchaus alleine auftreten.
Kann sich die Stärke der Hornhautverkrümmung verändern?
Mit den Jahren kann sich die Hornhautverkrümmung durchaus ändern – zum Beispiel durch eine wachstumsbedingte Änderung der Form des Auges oder auch nach einer schweren Verletzung. Dies kann auch Einfluss auf die Sehstärke des Auges haben.
Das bedeutet allerdings nicht, dass man bewusst etwas tun kann, um die Form des Auges zu beeinflussen. Es gibt kein natürliches Mittel und auch keine Übungen, mit denen wir die Form unserer Hornhaut ändern können.
Man kann auch keine Vorsorge treffen, um den Astigmatismus zu vermeiden, da refraktive Probleme angeboren und häufig auch genetisch bedingt sind.
Verschlechtert der Gebrauch von Brillen unsere Sehkraft?
Auch die falsche Annahme, dass die Nutzung von etwas schwächeren Brillen oder Kontaktlinsen das Auge dazu animiert, die eigene Sehkraft zu verbessern oder zumindest eine weitere Verschlechterung aufzuhalten, hält sich konstant. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein: gerade wenn wir auf entsprechende Sehhilfen verzichten, leiden wir unter Kopfschmerzen, einer Ermüdung der Augen und natürlich auch unter einer unscharfen Sicht. Natürlich kann es sein, dass wir zunehmend von einer Sehhilfe abhängig sind, das liegt jedoch daran, dass die Sehkraft mit der Zeit mehr und mehr nachlässt und ab einem bestimmten Alter auch zusätzlich die Alterssichtigkeit auftritt.
Gerade bei Kindern muss die Sehkraft sehr genau korrigiert werden. Wenn ein Sehfehler nicht behandelt wird, kann eine weitere Verminderung der Sehschärfe oder auch ein Schielen auftreten, da sich das Gehirn daran gewöhnt, mit einem Auge nie scharf gesehen zu haben.
Behandlung der Hornhautverkrümmung
Eine Hornhautverkrümmung kann nicht geheilt, aber durchaus korrigiert werden. Dazu stehen uns die Möglichkeiten vom Tragen einer Brille, torische Kontaktlinsen und die Augenlaser-Chirurgie zur Auswahl. Die Hornhautverkrümmung kann in den meisten Fällen sehr gut mit den verschiedenen Methoden der refraktiven Chirurgie behandelt werden. Die Behandlung ist in der Regel schmerzfrei und sicher. Gerne beraten Sie unsere Experten umfassend zum Thema Augenlaser-Behandlung bei Lasik Care.