Was hilft am besten gegen rote Augen? Und was steckt eigentlich dahinter? Wir haben den Facharzt für Augenheilkunde Dr. med. Erik Wölfel gefragt, was gegen kleinere Augenleiden wie gerötete Augen hilft.
Was können Ursachen für rote Augen sein?
Dr. Wölfel: „Wenn sich in den Bindehautgefäßen zu viel Blut sammelt, werden rote Äderchen in den Augen sichtbar. Diese können plötzlich oder langsam an einem oder beiden Augen entstehen. Die Ursachen sind vielfältig. Häufig ist eine allergische Bindehautentzündung verantwortlich, die zum Beispiel durch Pollen, Hausstaub, Tierhaare oder Kosmetika ausgelöst wird. Daneben kann eine Infektion durch z.B. Bakterien oder Viren eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) hervorrufen. Die Betroffenen sind in diesem Fall auch ansteckend. Es können Entzündungen mit und ohne Infektion an sämtlichen Stellen des Auges auftreten und zu einer Rötung der Bindehaut führen. Als typische Erkrankungen sind hier die Lidrandentzündung und die Augenmuskelentzündung zu nennen.
Augentrockenheit infolge von z.B. Bildschirmarbeit, klimatisierten Räumen und Medikamenteneinnahme führt ebenfalls zu Rötungen.“
Und was, wenn die Rötung nur an einer Stelle auftritt?
Dr. Wölfel: „Ein roter Fleck ist ein Hinweis darauf, dass ein Blutgefäß geplatzt ist (Hyposphagma). In der Regel sind die Blutungen aber trotz des erschreckenden Anblicks harmlos.“
Was hilft bei roten Augen?
Dr. Wölfel: „Die Therapie hängt von der Ursache ab. Grundsätzlich sollte Augenkontakt mit den Händen vermieden werden. Die Reizung wird durch das Reiben der Augen verstärkt. Zudem können dadurch Bakterien und Keime von den Händen in das Auge gelangen oder Mitmenschen können angesteckt werden. Eine Kühlung der Augen verschafft oft Linderung. Sind die Augen lediglich zu trocken (Symptome u. a. Brennen, Tränen, Stechen, müde Augen) hilft es schon, viel zu trinken, regelmäßige Pausen von der Computerarbeit einzulegen und Augentropfen gegen trockene Augen zu verwenden.“
Wann sollte man zum Arzt?
Dr. Wölfel: „Bei Verdacht auf eine Entzündung (vor allem bei Kontaktlinsenträgern) sollte ein Arzt konsultiert werden. Nach Diagnosestellung kann dieser die richtige Therapie (in der Regel Augentropfen) verordnen.“
Diese Hinweise ersetzen nicht den Besuch beim Augenarzt.