Sehtest bei Kurzsichtigkeit – wie zuverlässig ist er?

30. November 2016, 17 Uhr Augenheilkunde, Wissenswertes

Die Stärke der Kurzsichtigkeit wird in negativen Dioptrien gemessen. Dabei ist es sehr wichtig, den genauen Wert festzustellen, um den Sehfehler korrekt ausgleichen zu können – sei es mittels Brille, Kontaktlinsen oder einer Augenlaserkorrektur. Die Feststellung der Werte geschieht in der Regel zunächst einmal durch einen Sehtest. 

Wie funktioniert ein Sehtest bei Kurzsichtigkeit?

Bei einer Kurzsichtigkeit liegt ein Brechungsfehler des Auges vor, der verhindert, dass weiter entfernte Objekte scharf gesehen werden können. Gegenstände in unmittelbarer Entfernung können wiederum einwandfrei erkannt werden. Das geschieht, weil bei einer kurzsichtigen Person die Bilder nicht auf, sondern vor der Netzhaut scharf gestellt werden.

Mittels eines Sehtests kann bei Kurzsichtigkeit die Sehschärfe gemessen werden. Diese bewertet die Fähigkeit des Sehapparats bestimmte Objekte auf gewisse Entfernungen zu sehen. Mit diesem Test können natürlich auch andere refraktive Probleme wie Weitsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung diagnostiziert werden.

Der Test an sich ist recht einfach – er besteht im Wesentlichen aus einer Tafel mit unterschiedlich großen Buchstaben oder Bildern, welche auf eine bestimmte Distanz erkannt werden sollen. Während bei Erwachsenen üblicherweise Buchstaben-Tests eingesetzt werden, wird bei Kindern oder Personen, die nicht lesen können, die gleiche Art von Sehtests mit Bildern durchgeführt.

Diese Buchstaben oder Bilder sind in mehrere Reihen aufgeteilt. Der Test startet mit relativ großen Zeichen. Diese werden dann nach unten hin immer kleiner.

Üblicherweise findet der Sehtest auf 6 Metern Distanz statt. Wenn die Zeichen sehr klein sind, kann die Distanz aber auch geringer sein.

Normalerweise startet der Sehtest mit der oberen Zeile und wird dann nach unten fortgesetzt bis der Patient die Buchstaben oder Zeichen nicht mehr erkennen kann (zunächst mit einem Auge, dann mit dem anderen zum Schluss mit beiden Augen gleichzeitig).

Die Ergebnisse des Tests werden mit gewissen Normbereichen verglichen. Erreicht die Person diesen Level nicht, geht der Arzt von einem Sehfehler aus. Wenn der Test erfolgreich durchgeführt wird, geht man im Normalfall von vollständiger Sehkraft aus. In manchen Fällen ist es jedoch notwendig, weitere Tests wie zum Beispiel die Untersuchung des Augenhintergrundes, durchzuführen.

Aufgrund der Einfachheit des Tests muten sich manche Menschen einen eigenen Sehtest bei sich zu Hause zu. Das ist nicht unbedingt gefährlich, kann aber lediglich als erste Orientierung dienen. Nur ein Augenarzt oder ein Augenoptiker kann zuverlässig feststellen, ob eine Person einen Sehfehler hat und wenn ja über welche Dioptrien-Werte er verfügt.

Wenn eine Kurzsichtigkeit diagnostiziert wird, kann diese im Normalfall gut mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Sobald sich die Werte stabilisiert haben (vor allem nach Abschluss der Wachstumsphase, meist zwischen 18 und 20 Jahren) kann die Sehschwäche mittels einer Augenlaserkorrektur behoben werden.

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