Kleine Knötchen an den Augen kommen häufiger vor als man denkt. Beim Blick in den Spiegel stellt man von einem Tag auf den anderen eine kleine Erhebung fest und fragt sich: was habe ich denn da? Und vor allem seit wann? Was kann das sein? Eines vorweg: in den meisten Fällen sind die Knötchen völlig harmlos. Allerdings sollten Sie dennoch einen Augenarzt besuchen, um auszuschließen, dass es sich um eine behandlungsdürftige Veränderung am Auge handelt.
Ein Knötchen oder eine Erhebung im oder am Auge kann auf viele unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. In den meisten Fällen liegt keine krankhafte Veränderung vor, es sei denn, das Knötchen tritt zusammen mit anhaltenden Blutungen oder tränenden Augen auf oder wächst immer weiter, ohne dass ihm in frühem Stadium Einhalt geboten werden kann.
Auf jeden Fall ist es wichtig, die Ursachen für eine solche Veränderung herauszufinden. Dies sind die häufigsten Gründe für ein Knötchen am Auge:
- Gerstenkorn: Hierbei handelt es sich um kleine Veränderungen die sich am Augenlid festsetzen, nachdem Bakterien in die Talgdrüsen eingedrungen sind. Diese roten, kleinen und meist rundlichen Wülste können durchaus sehr unangenehm werden. Sie wachsen während einiger Tage in ihrer Größe an und verschwinden danach in den meisten Fällen alleine wieder. Ein Besuch beim Augenarzt ist dennoch angeraten, da er eine Salbe verschreiben kann, mit der das Gerstenkorn besser abheilen kann. Zudem ist dann die Wahrscheinlichkeit von bleibenden Rötungen geringer.
- Pinguecula: Diese Störung der Bindehaut zeigt sich als kleine, weiß-gelbliche Erhebung, die sich im Auge aufgrund einer Anstauung von Fett und Eiweiß entwickelt. Gehäuft wurden diese „Flecken“ bei Personen, die häufig intensivem Sonnenlicht ausgesetzt sind, beobachtet. Solange die Pinguecula keine Beschwerden verursachen, was sie in der Regel nicht tun, werden sie nicht behandelt. Nur in extremen Fällen ist über eine operative Entfernung nachzudenken.
Eine Pinguecula darf jedoch nicht mit dem Pterygium conjunctivae verwechselt werden, einer Hornhautveränderung, die ähnlich aussehen kann. Diese muss operativ entfernt werden, wenn es in die Hornhaut eindringt.
- Chalazion: Ein Chalazion, bekannter unter dem Namen Hagelkorn, ist eine chronische Entzündung am Rand des Augenlides. Diese geht von einer der Meibom-Drüsen aus, entsteht langsam und verläuft meistens schmerzlos. Wie bei einem Gerstenkorn, welches auch der Ursprung für ein Chalazion sein kann, handelt es sich hier um die Folge einer Verstopfung der Drüsen. Die kleinen Erhebungen sind mit Flüssigkeit gefüllt und entstehen üblicherweise am oberen Lidrand. Je nachdem wo sie auftreten und welche Größe sie erreichen, können sie das Sehen beeinträchtigen. In vielen Fällen bilden sich die Hagelkörner von alleine wieder zurück. Nur bei einem Ausbleiben dieser Rückbildung oder bei sehr großen oder störenden Chalazionen empfiehlt der Augenarzt eine operative Entfernung. Zum Ausschluss ernsterer Erkrankungen sollte in einem solchen Fall das entfernte Gewebe untersucht werden.
- Xantelasmen: Xanthelasmen sind gelbe, klar begrenzte Einlagerungen von Fett oder fettartigen Stoffen in der Haut. Typischerweise treten sie oberhalb der Augen an den zur Nase gerichteten Seiten der Augenlieder auf. Häufig entstehen diese Flecken vor allem bei älteren Personen und bei Personen mit hohen Cholesterin-Werten.
In vielen Fällen handelt es sich bei Knötchen an den Augen um bakterielle Entzündungen, welche sich mit umfassenden Hygienemaßnahmen vorbeugen lassen. Jedoch können Erhebungen an und vor allem in den Augen auch andere Ursachen haben, welche in einigen Fällen wiederum behandlungsdürftig sind. Aus diesem Grund sollten Sie einen Augenarzt besuchen, sobald Ihnen Veränderungen an den Augen auffallen.